Montag, 20. Oktober 2014

We proudly present Mama Osofo Silke!

Es ist ein wenig ruhiger geworden in letzter Zeit. Also nicht im Ort selbst, noch immer gibt es fast den ganzen Tag und die halbe Nacht von irgendwo her Musikbeschallung. Aber sonst hat sich eine gewisse Routine in unser Leben eingeschlichen und gibt unserem Alltag einen guten Rhythmus.

Traditionelle Trommeln vor dem Haus
Local Leaders
Unterdessen habe ich schon alles gesehen, was es im kirchlichen Leben so alles zu sehen gibt. Diverse Gottesdienste zu verschiedenen Anlässen, eine Trauung, Taufen und Konfirmationen – und jetzt am Samstag auch das erste Begräbnis. 3 Särge waren in der Kirche aufgebahrt, einer der Verstorbenen war der Vater eines Pfarrers, der so wie wir im Presbytery wohnt. Und er hat mich eingeladen, beim Begräbnis des Vaters dabei zu sein. Nach dem Gottesdienst in der Kirche, der etwa 2 Stunden gedauert hat und in dem neben den Lebensläufen der Verstorbenen auch eine ausführliche Predigt des Ortspfarrers zu Psalm 23 Platz gehabt hat, sind die Särge vor der Kirche auf verschiedene Pickups verladen worden und – wie könnte es sonst sein – unter Trommeln und Trompetenmusik zu den diversen Bestattungsorten gebracht worden. Der Vater meines Kollegen ist im Garten seines Hauses beigesetzt worden. Leider sind wir erst zu den abschließenden Worten des Pfarrers gekommen, weil mein Chauffeur sich verfahren hat. Der Verstorbene war eine lokale Größe, einer der „local leaders“, und so waren vor dem Haus verschiedene „Partyzelte“ aufgebaut, um den Gästen Platz und Schutz vor der Sonne zu bieten. 2 große Zelte waren für „Church“ reserviert, 2 Zelte für „Local leaders“, 2 Zelte für „Friends“ und 2 Zelte für die Familie. Es wurde getrommelt und ich habe das erste Mal seit der Synode im August wieder so viele Männer in ihrer traditionellen Tracht und mit den typischen Stäben als Zeichen ihrer Macht gesehen. Nach einem kurzen Gebet sind plötzlich alle Menschen im Zelt „Church“ aufgestanden und zu ihren Autos gegangen – schade, ich hätte gerne noch mehr mitbekommen. Aber wir sind nicht etwa heimgefahren, sondern zu einem nahe gelegenen Gasthaus, wo wir das Privileg hatten, als erstes etwas zu Essen zu bekommen. Nach und nach sind dann noch andere Gästegruppen nachgekommen.

Der obligatorische Kirchenchor - ohne ihn geht gar nix!


Der neue Clerk, seine Frau und die Mitglieder des Supausschusses
Am Sonntag ist der neue Clerk des Presbyteries in sein Amt eingeführt worden. Wir sind dazu in seine Gemeinde nach Dodowa gefahren, etwa auf halben Weg zwischen uns und der Hauptstadt Accra. Es ist schon eine schöne Fügung, dass ich während unseres Aufenthaltes hier in Ghana so viele besondere Gottesdienste miterleben darf: Synode, Erhebung von Sege zu einem eigenen District, Send-off-Service des alten Clerk, Amtseinführung des neuen Clerk…

Die Uniform wird übergeben :-)
Einige Tage vor diesem großen Gottesdienst hat Silke Besuch von einer kleinen Abordnung anderer Pfarrfrauen – Mama Osofos – bekommen. Und die haben ihr gesagt, dass sie ihr gerne die traditionelle Pfarrfrauentracht schenken wollen. Also wurden die Maße genommen und tatsächlich: am Sonntag ist Silke im Reigen der Pfarrfrauen in der Kirche gesessen. Ein zwar etwas ungewohnter Anblick, aber eine wunderschöne Geste der Gastfreundschaft! Denn so sind wir wieder ein Stückchen mehr aufgenommen worden in die Gemeinschaft der Christinnen und Christen in der PCG. Und nach dem Gottesdienst kennen wir jetzt auch schon einige Menschen recht gut und können uns unter das Volk mischen.  


Silke mit den anderen Mama Osofos vor dem Service
Ghanaer liebe Uniformen - auch für die Pfarrfrauen!

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