Es ist ein wenig ruhiger geworden in letzter Zeit. Also
nicht im Ort selbst, noch immer gibt es fast den ganzen Tag und die halbe Nacht
von irgendwo her Musikbeschallung. Aber sonst hat sich eine gewisse Routine in
unser Leben eingeschlichen und gibt unserem Alltag einen guten Rhythmus.
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Traditionelle Trommeln vor dem Haus |
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Local Leaders |
Unterdessen habe ich schon alles gesehen, was es im
kirchlichen Leben so alles zu sehen gibt. Diverse Gottesdienste zu
verschiedenen Anlässen, eine Trauung, Taufen und Konfirmationen – und jetzt am
Samstag auch das erste Begräbnis. 3 Särge waren in der Kirche aufgebahrt, einer
der Verstorbenen war der Vater eines Pfarrers, der so wie wir im Presbytery
wohnt. Und er hat mich eingeladen, beim Begräbnis des Vaters dabei zu sein.
Nach dem Gottesdienst in der Kirche, der etwa 2 Stunden gedauert hat und in dem
neben den Lebensläufen der Verstorbenen auch eine ausführliche Predigt des
Ortspfarrers zu Psalm 23 Platz gehabt hat, sind die Särge vor der Kirche auf
verschiedene Pickups verladen worden und – wie könnte es sonst sein – unter Trommeln
und Trompetenmusik zu den diversen Bestattungsorten gebracht worden. Der Vater meines
Kollegen ist im Garten seines Hauses beigesetzt worden. Leider sind wir erst zu
den abschließenden Worten des Pfarrers gekommen, weil mein Chauffeur sich
verfahren hat. Der Verstorbene war eine lokale Größe, einer der „local leaders“,
und so waren vor dem Haus verschiedene „Partyzelte“ aufgebaut, um den Gästen
Platz und Schutz vor der Sonne zu bieten. 2 große Zelte waren für „Church“
reserviert, 2 Zelte für „Local leaders“, 2 Zelte für „Friends“ und 2 Zelte für
die Familie. Es wurde getrommelt und ich habe das erste Mal seit der Synode im
August wieder so viele Männer in ihrer traditionellen Tracht und mit den
typischen Stäben als Zeichen ihrer Macht gesehen. Nach einem kurzen Gebet sind
plötzlich alle Menschen im Zelt „Church“ aufgestanden und zu ihren Autos
gegangen – schade, ich hätte gerne noch mehr mitbekommen. Aber wir sind nicht etwa
heimgefahren, sondern zu einem nahe gelegenen Gasthaus, wo wir das Privileg
hatten, als erstes etwas zu Essen zu bekommen. Nach und nach sind dann noch
andere Gästegruppen nachgekommen.
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Der obligatorische Kirchenchor - ohne ihn geht gar nix! |
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Der neue Clerk, seine Frau und die Mitglieder des Supausschusses |
Am Sonntag ist der neue Clerk des Presbyteries in sein Amt
eingeführt worden. Wir sind dazu in seine Gemeinde nach Dodowa gefahren, etwa
auf halben Weg zwischen uns und der Hauptstadt Accra. Es ist schon eine schöne
Fügung, dass ich während unseres Aufenthaltes hier in Ghana so viele besondere
Gottesdienste miterleben darf: Synode, Erhebung von Sege zu einem eigenen
District, Send-off-Service des alten Clerk, Amtseinführung des neuen Clerk…
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Die Uniform wird übergeben :-) |
Einige Tage vor diesem großen Gottesdienst hat Silke Besuch von
einer kleinen Abordnung anderer Pfarrfrauen – Mama Osofos – bekommen. Und die
haben ihr gesagt, dass sie ihr gerne die traditionelle Pfarrfrauentracht
schenken wollen. Also wurden die Maße genommen und tatsächlich: am Sonntag ist
Silke im Reigen der Pfarrfrauen in der Kirche gesessen. Ein zwar etwas
ungewohnter Anblick, aber eine wunderschöne Geste der Gastfreundschaft! Denn so
sind wir wieder ein Stückchen mehr aufgenommen worden in die Gemeinschaft der
Christinnen und Christen in der PCG. Und nach dem Gottesdienst kennen wir jetzt
auch schon einige Menschen recht gut und können uns unter das Volk mischen.
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Silke mit den anderen Mama Osofos vor dem Service |
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Ghanaer liebe Uniformen - auch für die Pfarrfrauen! |
Waow mama Silke! Moheee!
AntwortenLöschenMohee, Seth! Onge samingna?
AntwortenLöschenIsn´t she good looking?