Montag, 1. Dezember 2014

1. Advent in Odumase Krobo



Die Weinflasche war nur zum Auswalzen da!!!

Auch wenn es die Temperaturen uns in keinster Weise vermittelt haben, ein Blick auf den Kalender hat uns gezeigt, dass der 1.Advent vor der Tür steht. Und das bedeutet natürlich eine Menge Vorbereitungen!


Theo wartet darauf, den Teig zu naschen :-)
Bei unserem letzten Besuch im Supermarkt in Accra haben wir uns mit ausreichend Margarine, Mehl und Zucker versorgt, aus Österreich sind Kokosflocken und Backpapier mit nach Ghana gekommen – damit waren schon einmal sehr viele notwendige Vorarbeiten erledigt und wir konnten uns an die Keksproduktion machen. Ich gebe gerne zu, dass unsere Kekse in Österreich weder durch Artenvielfalt noch durch besondere optische Klasse hervorstechen, aber uns schmeckt´s, und man nimmt halt auch was man kriegt. Ähnliches gilt wohl auch für die Ghana-Kekserl, aber für unsere Verhältnisse sind die Ausstecher echt schön geworden und die Kokosbusserln schmecken sowieso immer spitze. Leider ist uns am Ende der Backsession das Gas ausgegangen und wir mussten einen Teil des mühsamen, ohne Mixer hergestellten Teiges entsorgen. Jetzt bin ich auf der Suche nach Keksrezepten ohne Nuss, weil außer Erdnüssen bekomme ich hier nichts.
Produktionsschritt 3


Adventkranz in Ghana - so schön!
Große Sorgen haben wir uns um den Adventkranz gemacht. Normalerweise wird unser Kranz immer von Silke hergestellt und sie sind echt jedes Jahr ein Wahnsinn. Aber Reisig ist hier einfach nicht vorhanden. Da hat Lisbeth die rettende Idee gehabt und uns aus bemalten Papier einen tollen Adventkranz gebastelt, den wir mit den Kerzen und ein paar Strohsternen, die wir von meinen Eltern bekommen haben, vervollständigen konnten.

Für die Deko im Haus sorgt Kerstin, die uns geniale Papiersterne bastelt, und Theo, der uns die schönsten Weihnachtsbilder malt. Und so konnten wir am Abend des 1.Advent, nachdem die Sonne verschwunden war und sich die Nacht über Odumase Krobo ausgebreitet hat, das erste Kerzerl anzünden und Advent feiern: mit selbstgebackenen Keksen, heißem Tee und schönen Lieder. Denn 1.Advent OHNE „Macht hoch die Tür“ kann ich mir auch in Ghana nicht vorstellen, und auch Psalm 24 haben wir gelesen. Also alles wie daheim: nur das wir alle mit kurzer Hose und kurzen Leiberl dagesessen sind und der Deckenventilator uns fast die Kerze ausgeblasen hat. Aber ohne wären wir einen plötzlichen Hitzetod gestorben.

Die Kirche in Korletsom
Am Vormittag waren wir in einer kleinen Gemeinde im Ort zu Besuch gewesen: Korletsom. Wären nicht die Wegweiser gewesen und vor der „Kirche“ der Chor gestanden, wir hätten nie hingefunden. Es hat sich aber schnell gezeigt, dass ein schöner Gottesdienst nicht vom Kirchengebäude abhängt, sondern von der Gemeinde, die ihn feiert. Es war bestimmt der ungewöhnlichste Gottesdienst zum 1.Advent den ich je gefeiert habe, wie immer mit viel Musik und Tanz, mit Trommeln und geschwenkten Taschentüchern. Und auch wenn wir es erst gar nicht glauben wollten: auch in der kleinsten Kirche ist viel Platz! Hier waren es über 130 Menschen, die sich mit uns die Frage gestellt haben, wie wir uns auf die Wiederkunft Christi vorbereiten sollen.
Platz ist in der kleinsten Hütte!

Aunti Merci, Katechistin, in ihrer "Uniform"

3 Kommentare:

  1. Also DIE Adventdekoration könnte auch hier ein Renner werden!
    Warum übrigens nicht auch mal kulinarisch was Neues ausprobieren :-) z.B.
    https://www.mahlzeit-oesterreich.at/erdnusskekse-mit-zimt/

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    1. Danke für den Link, lieber Erik! Werde ich mir genau anschauen!

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  2. Beglückenden Advent für dich und deine Familie, liebes(r) Pfaffenkappl. Schön, dass ich im fernen M.Enzersdorf immer wieder etwas über dich (euch) lesen kann.
    lg
    Norbert K.

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