Samstag, 27. September 2014

Krobo is shining - oh yes!

Nach der ersten Schulwoche auf der Krobo Girls Presbyterian Senior Highschool will ich nun mal erzählen:


Suchbild: finde die Lintnerschwestern
Am ersten Tag war eine Versammlung aller Schülerinnen, bei welcher gleich einmal alle Regeln vorgelesen wurden. Dazu muss gesagt werden, dass man prinzipiell mal gar nichts darf, und für alles gepunished wird.  Die Schuluniform darf man nur im Unterricht tragen, das Arbeitskleid nur zum Arbeiten, und das Hauskleid nur in der Freizeit. Auch die Haare müssen abgeschnitten werden, und dürfen nicht länger als 10mm sein. Schmuck ist auch nicht erlaubt, abgesehen von dezenten Ohrsteckern, und einer Uhr, die aber nur schwarz sein darf. Handys dürfen gar nicht verwendet werden, also auch nicht in der Freizeit. Und wer sein Hymnen Buch nicht hat, wird auch bestraft. Die Regeln kann man übrigens im 205 seitigen Regelbuch nachlesen.
Die Direktorin
Etwas für mich wirklich gewöhnungsbedürftiges ist das junior-senior Prinzip, welches uns important Vanessa gleich am ersten Tag erklärt hat( also eigentlich heißt sie ja nichts so, wir haben sie nur so genannt, weil sie einfach eine von den ganz wichtigen ist, weil sie nie lacht, und eigentlich alle Witches sind). Bei diesem Prinzip hat man die Pflicht, einer älteren Schülerin zu gehorchen. Die Hirachie sieht also folgendermaßen aus: Ganz oben ist die Headmistress, dann die Lehrer, dann die Prefects, von denen es 25 gibt, dann alle aus Form 3, dann Form 2, dann Form 1.

Auch die Lehrer sind etwas anders, als bei uns. Die Schüler bei schlechten Prüfungsergebnissen  zu schlagen, ist hier noch Gang und Gebe, und auch sonst wird Freundlichkeit gegenüber den Schülern wohl eher missachtet als geschätzt, denn obwohl mir gegenüber alles sehr freundlich sind( mein Mathelehrer und ich sind sogar schon best friends), bin ich doch schockiert wie mit den Schülern umgesprungen wird, und wie sowohl Eltern als auch Schüler das einfach hinnehmen.

Obwohl Krobo Girls, die Elite Mädchenschule ist, ist sie ziemlich herunter gekommen. Der Müll wird entweder auf den Boden vor der Klasse geworfen, oder einfach aus dem Fenster, unsere Türe geht nichtmehr zu weil eine Seite aus der Angel gerissen wurde und auch von der Tafel fehlt ein Stück. Die Tische sind teilweise kaputt, wenn man Glück hat fehlt auch nur ein Eck, doch das ist alles nicht so schlimm, wenn man erst einmal die Klos gesehen hat. Klo ist nämlich noch sehr nett gesagt. Eigentlich sind es lange Rinnen, in einem Betonklotz, wo einfach jeder reinpinkelt. Und das ganze stinkt gewaltig!  Da fragt man sich schon, was mit dem ganzen Geld passiert, obwohl ich ja vermute, dass das die Direktorin bekommt, denn die wohnt in einer Villa, die genausogut in Österreich stehen könnte.
Ein sehr kleiner Teil meiner Klasse
Auch mit unseren Namen tun sie sich wirklich schwer, und so kommt es, dass Lisbeth meistens eine Elisabeth ist und ich Sister, oder the other one bleibe. Doch mittlerweile habe ich einen Krobonamen bekommen, den besonders meine Lehrer gerne verwenden. Dieser lautet concon, was soviel wie die 2 Geborene bedeutet, weil sie, nachdem sie zuerst geglaubt haben, wir seinen Zwillinge, und danach, das ich die Ältere bin, nun endlich gecheckt haben, dass ich die jüngere von uns beiden bin.

 Zuletzt möchte ich noch kurz von meiner Klasse erzählen. Also: ich bin in der Klasse 2 art 1a, gemeinsam mit 61 anderen Schülerinnen. Sie sind alle wirklich nett zu mir, und nehmen es mir auch nicht übel, wenn ich 10 Mal nachfrage was sie gesagt haben, und wenn ich ihre Namen noch immer nicht kenne, denn ich weiß gerade mal ein Drittel. Obwohl sie Österreich nicht zuordnen können, wollen sie viel wissen, angefangen vom Essen über die Schule, bis hin zum Klima, und auch für mich interessieren sie sich lebhaft. Dafür lernen sie mir Twi, geben mir ghanaisches Essen, und lernen mir Tänze und Lieder. Egal was ich mache, sie sind fasziniert davon. Als ich zum Beispiel in Physik meinen Taschenrechner verwendet habe, waren sie ganz begeistert davon, was man damit nicht alles machen kann, und den Fotoapparat hätten sie am liebsten behalten.

Zusammengefasst könnte man also sagen, dass zwar alle wirklich nett und bemüht sind, aber alles sehr diszipliniert ist, und ich nie gedacht hätte, dass ich mich nach den Klos in der Bachgasse sehnen werde







 

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